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50 Jahre IT: Das WWW kommt in der Uni an

05.07.2011

Seit genau 17 Jahren können Informationen über die Universität Würzburg weltweit über einen Browser abgerufen werden. Anfänglich traute man dem neuen Medium nur eine geringe Rolle in der Außendarstellung zu.

Dies hat sich in den letzten Jahren dramatisch geändert. Ein Unternehmen, eine Behörde, eine Hochschule ohne eigenem Internetauftritt? Dies kann nicht sein und würde höchst wahrscheinlich das Ende jeglicher Geschäftsaktivitäten bedeuten.

 

Eine simple Werbeseite?

Reichte es den Firmenchefs noch Ende der 90er Jahre aus, mit einer einfachen Werbebotschaft oder einer kurzen Vorstellung des Unternehmens die "Internetgemeinde" zu beglücken, so dient heute der Auftritt im Web sowohl der Kommunikation mit den Kunden (=Studierende und Mitarbeiter), dem Verkauf von Produkten (=Onlinebewerbung, Studentische Selbstbedienung) oder aber auch der Verbindung zu Lieferanten und Förderern (=Schulen, Alumni).

Auch die Uni Würzburg hatte 1997 einen noch - sagen wir mal - übersichtlichen Auftritt:


Homepage der Universität im Jahre 1997

Nüchtern, ohne jeden Schnickschnack, keine Bilder. So einfach konnten Webseiten vor 14 Jahren aussehen. HTML als Beschreibungssprache hatte damals noch einen frühen Versionsstand, viele heute mögliche Funktionen , Add-Ons und Plugins waren noch nicht implementiert. Und - nicht zu vergessen - ein Webauftritt war grundsätzlich erst mal anrüchig und sollte das Spektrum der Informationsflüsse möglichst am unteren Ende abdecken.

 

Geringe Änderungen in der Anfangszeit

Folgerichtig wurde dem "neuen" Medium zunächst keine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens bzw. einer Institution zugerechnet. Kleine Änderungen an der Homepage der Uni ergaben sich zunächst durch die Hereinnahme von Buttons und kleinen Bildchen. Der insgesamt vorherrschende, nüchterne und unspektakuläre Charakter blieb jedoch bestehen:


Homepage der Uni 1998: Kaum Veränderungen

 


2002: Es tut sich was: Mehr Farbe, etwas mehr Struktur

Um das Jahr 2000 vollzog sich eine deutliche Veränderung. Mit der allgemeinen Wahrnehmung der dot.com-Blase, der teilweise unglaublichen Überbewertung von jungen Internet-Firmen mit teils zweifelhaftem Geschäftsmodell kam nicht etwa ein Desinteresse bei den Internetnutzern am World Wide Web auf. Im Gegenteil: Jetzt wachten Unternehmen und Kunden erst so richtig auf.

Die Technik unterstützt den Boom

Flankiert wurde diese Entwicklung auch durch immer schnellere, ausgefeilte Browser, welche die Inhalte von Webseiten erst am Computer darstellen können. Das damalige Quasi-Monopol des Mosaic-Browsers, herausgegeben vom National Center for Supercomputing Applications (NCSA), hielt ganze vier Jahre. 1993 noch mit den Worten in einer Newsgroup gestartet ("Hiermit ist die Version 1.0 von NCSA Mosaic, ein vernetztes Informationssystem und ein World Wide Web Browser, für X-Window-Systeme freigegeben." (Quelle: Wikipedia)) wurde der Browser bereits 1997 beerdigt.

Seine meist "unehelichen" Kinder - Firefox, Internet Explorer, Chrome, Opera und Safari - haben längst das Erbe untereinander aufgeteilt. Doch ohne Mosaic hätte es vielleicht keine Revolution in dieser Richtung gegeben.


Die Uni-Homepage im Jahre 2004: Hinzunahme einiger Design-Elemente

Weitere Jahre später wurden wieder einige Veränderungen an den Webseiten der Universität vorgenommen. Insgesamt wurde der Auftritt mehr durchstrukturiert. Weitere Farben kamen hinzu - damals noch im gelb-weißen Corporate Design (CD).

 

Alles neu macht 2006

Doch auch die immer wieder vorgenommenen kleinen Änderungen führten zunächst nicht zu einer Attraktivitätssteigerung der Seiten. Erst als eine uniweite Arbeitsgruppe unter Leitung des jetzigen Pressechefs der Uni, Georg Kaiser, die Arbeit aufnahm, kam Wind in die Strukturen und das Design. Parallel wurde an einem neuen Logo ebenso gearbeitet, wie an einem neuen CD. Das Ergebnis war die bislang deutlichste Veränderung auf www.uni-wuerzburg.de:

2006: Ein Quantensprung im Webauftritt: Strukturiert, mehr Farbe und mit vielen Informationen

Vor ca. fünf Jahren zeigte sich auch, dass immer mehr - bislang nur eingeschränkt zu Verfügung stehende - Dienstleistungen auch webtauglich wurden. Egal, ob SB@Home, WueCampus oder Online-Bewerbungen: Über die Webseiten der Uni lassen sich mittlerweile viele Dienstleistungen für Studierende, Mitarbeiter oder Gäste bequem aufrufen. Das WWW ist auch an der Uni Würzburg erwachsen geworden.

 

Und nun?

Auch wenn Vieles einfacher und bequemer geworden ist. Auf dem Erreichten kann und darf man sich nicht ausruhen. So gibt es bezüglich Informationsgehalt und Struktur der Uni-Seiten noch manche Defizite. Eine regelmäßige Anpassung sowohl von Inhalt als auch Deisgn ist daher unumgänglich. Zuletzt gab es ein kleines Redesign im Jahre 2010:



Eyecatcher im aktuellen Auftritt ist der große blaue Bereich mit einer Themenstruktur

Ein immer wieder seitens des Rechenzentrums artikuliertes Portal, welches sämtliche Funktionen für die Studierenden aggregiert, steht auch noch auf der Todo-Liste.

Die Änderungsintervalle aber werden immer kürzer. Schon in wenigen Wochen wird die Homepage erneut an aktuelle Belange angepasst, immer noch nach dem Motto einer keynote speech von Bill Gates auf einer Messe in Las Vegas 1994: “Information at your fingertips”.
Es war das Jahr der Einführung des World Wide Webs an unserer Hochschule.

Übrigens: Wer nun glaubt, die im Rechenzentrum sammeln aber auch alles: Sämtliche Screenshots oben sind einfach noch im WWW verfügbar. Wer Interesse hat, kann das hier nachvollziehen:

Wayback Machine

Von M. Tscherner

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