IT-Security Newsletter
IT-Sicherheit aktuell
Mit diesem Newsletter möchten wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen der IT-Sicherheit auf dem Laufenden halten und dazu sensibilisieren. Ziel ist es, Sie dabei zu unterstützen, digitale Risiken frühzeitig zu erkennen und souverän damit umzugehen.
Freuen Sie sich auf praxisnahe Hinweise, kompakte Hintergrundinformationen und hilfreiche Empfehlungen, um Ihren Arbeitsalltag in der digitalen Welt noch sicherer zu gestalten.
Warum IT-Sicherheit?
Jeder nutzt sie tagtäglich – sei es im Büro, im Homeoffice oder unterwegs auf dem Smartphone: digitale Dienste und Prozesse. In einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt ist das Arbeiten ohne sie für die meisten undenkbar geworden. Diese Entwicklung erleichtert zwar Abläufe, bringt jedoch zugleich neue Risiken mit sich, die leider allzu oft unterschätzt werden. Bereits scheinbar harmlose Handlungen wie das Öffnen von E-Mails, das Klicken auf Links oder das Verwenden schwacher Passwörter können Angreifern Zugang zu digitalen Informationen und Systemen ermöglichen. Diese Informationen und Systeme bilden das Rückgrat nahezu aller Geschäftsprozesse – von Verwaltung über Kommunikation bis hin zu Forschung und Lehre. Selbst eine kleine Fahrlässigkeit kann den Betrieb der Universität bereits erheblich beeinträchtigen oder gar komplett verhindern, was eine effektive IT-Sicherheit unerlässlich macht.
Ziele der IT-Sicherheit
Die IT-Sicherheit hat die Aufgabe, Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen und IT-Systemen dauerhaft sicherzustellen. Sie umfasst alle technischen, organisatorischen und personellen Maßnahmen mit dem Ziel, Informationen und IT-Systeme vor unbefugtem Zugriff, Manipulation und Ausfall zu schützen. Dies ist notwendig, um zu gewährleisten, dass digitale Dienste und Geschäftsprozesse zuverlässig und vertrauenswürdig funktionieren.
Welche Bedrohungen lauern?
Cyberkriminelle verfolgen meist klare Ziele: finanzieller Gewinn, Spionage oder Sabotage. Sie stehlen oder modifizieren sensible Informationen wie z. B. Forschungsdaten, persönliche Informationen oder Zugangsdaten, um sie für eigene Zwecke zu verwenden, zu verkaufen oder Lösegeldforderungen zu stellen. Andere möchten einfach nur den Ruf einer Institution schädigen oder Arbeitsprozesse behindern, sei es aus politischen, wirtschaftlichen oder ideologischen Motiven. Was alle Angriffe verbindet, ist die Suche nach Schwachstellen, meist begünstigt durch Unachtsamkeit im Alltag.
Was kann ich tun, um mich und die Universität Würzburg zu schützen?
IT-Sicherheit ist längst nicht mehr als ein Thema zu verstehen, welches ausschließlich IT-Abteilungen und Experten betrifft, sondern eher als eine persönliche Verantwortung, die jeder Einzelne durch umsichtiges Verhalten im Alltag mitträgt.
Nutzen Sie starke und für verschiedene Dienste unterschiedliche Passwörter, prüfen Sie kritisch und sorgsam E-Mails und Links, bevor Sie diese öffnen, und halten Sie Software sowie Betriebssysteme stets aktuell. Diese und weitere Maßnahmen können Sie aus den 11 goldenen Regeln zur Erhöhung der IT-Sicherheit auf der Website der JMU nachlesen.
Die wohl wichtigste und effektivste Maßnahme ist Aufmerksamkeit und bewusstes Handeln. Viele Angriffe gelingen nicht aufgrund technischer Schwächen, sondern durch unachtsame und uninformierte Nutzung.
Veröffentlicht: 28.07.2025
Warum (sichere) Passwörter?
Trotz fortschreitender Verwendung zusätzlicher Sicherheitsverfahren wie der Multifaktor-Authentifizierung (MFA) oder FIDO-Standards, bilden Passwörter nach wie vor häufig die erste und leider noch all zu oft die einzige Sicherheitsmaßnahme gegen unbefugten Zugriff auf Systeme und Daten. Ähnlich wie ein normaler Schlüssel den Zugang zu einem Raum oder Tresor sichert, schützt ein Passwort den Zugriff auf digitale Ressourcen. Nur wer den entsprechenden Schlüssel besitzt bzw. das Passwort kennt, kann auf die geschützten Inhalte zugreifen. Wie bei einem Schlüssel ist es somit auch bei Passwörtern von höchster Bedeutung, dass diese nicht in die falschen Hände geraten.
Es ist daher unerlässlich, Passwörter sicher zu verwahren und so zu wählen, dass sie nicht leicht erraten werden können. Denn v. a. schwache Passwörter sind besonders anfällig für die sogenannte Brute-Force-Methode, bei der automatisiert in kurzer Zeit eine Vielzahl von Kombinationen ausprobiert wird, um das Passwort zu erraten. Kompromittierte Passwörter dienen anschließend häufig als Einfallstor für weiterführende Cyberangriffe und stellen daher eine ernstzunehmende Sicherheitsbedrohung dar.
Was macht ein Passwort sicher?
Um zu verhindern, dass Passwörter leicht geknackt werden, sollten immer Passwörter mit einer möglichst hohen Komplexität gewählt werden. Für eine hohe Komplexität sollte eine Kombination aus verschiedenen Zeichenarten enthalten sein: Zahlen [0-9], Groß- und Kleinbuchstaben [A-Z; a-z] sowie Sonderzeichen [z. B. !, +, =, $, &, etc.]. Dabei sollte auf einfache Muster wie z. B. Namen, gebräuchliche Wörter oder Jahreszahlen verzichtet werden.
Zudem spielt die Länge des Passworts eine entscheidende Rolle für die Sicherheit. Längere Passwörter sind deutlich schwieriger zu erraten und erhöhen den Schutz erheblich. Jedes zusätzliche Zeichen verlängert die Zeit, die für ein erfolgreiches Erraten benötigt wird, um ein Vielfaches. Wir empfehlen, Passwörter mit einer Mindestlänge von 12 Zeichen zu verwenden – noch sicherer sind Passwörter mit 16 oder mehr Zeichen.
Nur die Kombination aus Komplexität und Länge gewährleistet eine hohe Sicherheit. Ein Passwort, das zwar lang, jedoch zu simpel ist, kann genauso wie ein komplexes, aber zu kurzes Passwort durch einen Brute-Force-Attacke schnell ermittelt werden.
Weiterhin sollte jedes Passwort unbedingt einzigartig sein. Die Verwendung unterschiedlicher Passwörter für verschiedene Dienste oder Konten reduziert den potenziellen Schaden erheblich, falls eines dieser Passwörter kompromittiert wird. Sie würden schließlich auch nicht denselben Schlüssel für all Ihre Türen und Tresore verwenden. Ein Verlust dieses Schlüssels hätte ebenfalls schwerwiegende Folgen.
Verwahrung von Zugangsdaten
Sich für jedes Ihrer Konten ein sicheres Passwort zu merken, stellt für die meisten eine echte Herausforderung dar. Um den Anforderungen an sichere Passwörter dennoch gerecht zu werden, sollten Sie Ihre Passwörter daher an einem sicheren Ort verwahren. In diesem Zusammenhang empfehlen wir die Verwendung eines Passwortmanagers (auch „Passwortsafe“).
Ein Passwortmanager ist ein Tool, durch das Sie Ihre Zugangsdaten sicher und effizient verwalten können. Ihre Zugangsdaten werden im Passwortmanager mit einer starken Verschlüsselung geschützt, sodass nur jene Zugriff haben, die das Master-Passwort kennen. Auf diese Weise können Sie für jeden Dienst ein individuelles und sicheres Passwort verwenden, ohne sich all Ihre Passwörter merken zu müssen. Sie müssen lediglich das Master-Passwort des Passwortmanagers im Gedächtnis behalten. Selbstverständlich gelten für das Master-Passwort mindestens die gleichen Anforderungen an Sicherheit wie für alle anderen Passwörter. Bitte beachten Sie zudem, dass auch wenn einige Browser ähnliche Funktionalitäten bieten, diese nicht den Sicherheitsstandard eines dedizierten Passwortmanagers erreichen.
Informieren Sie sich hier, welcher Passwortmanager für Ihre Ansprüche am besten geeignet ist.
Veröffentlicht: 04.11.2025
